Ob für das Aufbauen auf dem Festival, für den Getränkeausschank auf dem Gemeindefest oder wie zuletzt für das Wegräumen der Trümmer nach den Flutkatastrophen: Ehrenamtliche Helfer werden überall gebraucht und machen in allen Bereichen des Lebens einen großen Unterschied, auch wenn er manchmal erst auf den zweiten Blick ersichtlich wird.
Du fragst Dich: Warum ist Ehrenamt so wichtig und welche Bedeutung hat es für die Gesellschaft? Denkst Du vielleicht darüber nach, Dich ehrenamtlich zu engagieren, aber Du weißt nicht, wie? Dafür möchte ich Dir ein paar Impulse an die Hand geben.
Denn: Vom Ehrenamt kann jeder profitieren, nicht nur die Gesellschaft, sondern auch Du selbst.
Die Bedeutung des Ehrenamts für die Gesellschaft kann gar nicht überschätzt werden. Ganz viele der winzigen „Zahnrädchen“, die unser Zusammenleben so gut funktionieren lassen, sind Ehrenämter. Vor allem Vereine wären ohne die unbezahlten Helfer kaum funktionsfähig, denn es gibt schließlich viele Aufgaben: Sei es der Fahrtenservice fürs Spiel, das Aushelfen am Bratwurst- und Getränkestand oder das Warten des Equipments. Für all diese Aufgaben einen Lohn zu zahlen, ist für die meisten Vereine schlicht unrealistisch.
Ähnlich sieht es in Kirchen oder Verbänden aus, die sich um Obdachlose kümmern. Und auf dem Land ist das Ehrenamt sogar teilweise überlebenswichtig, denn ohne Dienste wie die Freiwillige Feuerwehr wäre die Lage bei Bränden und anderen Katastrophen häufig deutlich kritischer.
Ehrenamtliche Helfer zeigen aber natürlich auch bei großen Ereignissen, Events und nach Naturkatastrophen ihren Wert. Kannst Du Dir vorstellen, wie die riesigen Schäden nach dem Flutdesaster wohl ohne freiwillige Helfer so schnell beseitigt worden wären? Oder wie Sportevents ohne Ordner und Platzanweiser ablaufen würden?
Ich hoffe es wird klar: Vom Ehrenamt profitieren wir alle. Unsere ganze Gesellschaft. Das alleine ist bereits ein guter Grund, Dich ebenfalls ehrenamtlich zu engagieren. Aber das ist bei Weitem nicht der einzige! Ich habe für Dich einige der vielen weiteren Gründe aufgelistet, warum das Ehrenamt auch für Dich persönlich wichtig ist:
Ehrenamtliches Engagement gibt Dir die Möglichkeit, Wünsche zu realisieren und Dich auf eine Weise selbst zu verwirklichen, die Dir Dein Job nicht bietet. Hobbys und Leidenschaften etwa kannst Du hervorragend in einem Ehrenamt ausleben.
Ein Ehrenamt gibt Dir auch die Motivation und die Möglichkeit, Dich in Bereichen weiterzubilden, die mit Deiner Arbeit nichts zu tun haben. Viele Verbände bieten extra dafür Kurse an, die sehr viel günstiger und „leichter verdaulich“ sind, als es zum Beispiel eine richtige Ausbildung oder ein Studium wären.
Im Ehrenamt zählen die Hierarchien vom Arbeitsplatz nichts mehr. Hier kannst Du beispielsweise als Chef-Organisator mal Führungskraft sein, selbst wenn Du ansonsten 40 Stunden pro Woche im Büro Deinem Vorgesetzten gefühlt nur die Akten hinterherträgst.
Und Führungskräfte haben die Chance, die Welt aus den Augen des „einfachen Mitarbeiters“ zu sehen, etwa als Verkäufer am Snackwagen. Diese Perspektiven können nützlich sein, sowohl privat als auch beruflich.
Im Ehrenamt bist Du stets gefordert und musst konzentriert bei der Sache bleiben. Diese Art von sogenannter fokussierter Aufmerksamkeit ist für deine Mentalhygiene sehr nützlich und sinnvoll.
Nicht zuletzt deswegen raten wir Führungskräften in unseren Seminaren und Kursen immer wieder, sich neben der Arbeit mit einem Ehrenamt zu beschäftigen. Besser als vor dem Fernseher zu sitzen ist es allemal.
Das Gefühl, gebraucht zu werden, ist für die meisten Menschen enorm wichtig, um mit sich selbst im Reinen zu bleiben. Natürlich kannst du das theoretisch auch bei Deiner Arbeit oder innerhalb Deiner Familie bzw. Deines Freundeskreises erhalten.
Aber ein Ehrenamt gibt Dir eine zusätzliche Möglichkeit, Dich wirklich wichtig und gebraucht zu fühlen – und in den meisten Fällen stimmt das auch.
Eng verknüpft mit dem letzten Punkt ist auch das Thema soziale Gemeinschaft. Im Ehrenamt triffst du Gleichgesinnte und Leute aus Deiner Nachbarschaft oder Community, mit denen Du Dich austauschen und vernetzen kannst. Über die Zeit entsteht so eine starke Bande aus Menschen, die für Dich da sind, wenn Du sie brauchst.
Vielleicht erinnerst Du Dich noch gut an Situationen, in denen andere etwas Gutes für Dich getan haben, obwohl sie daraus selbst keinen Vorteil gezogen haben. Möchtest Du der Welt etwas davon zurückgeben? Dann ist das Ehrenamt ein idealer Ansatzpunkt dafür.
Zum Schluss der vielleicht unmittelbarste Grund, ein Ehrenamt auszuüben: Es macht glücklich.
Was so einfach dahergesagt klingt, ist gut belegt. Denn das Gefühl, etwas Gutes und Sinnvolles zu tun, erfüllt uns und veranlasst das Gehirn Glückshormone auszuschütten.
Wissenschaftlich wird schon lange diskutiert, ob es wahren Altruismus wirklich gibt. Tatsächlich ist diese Frage aber völlig irrelevant, wenn Du Dich ehrenamtlich engagieren möchtest. Denn: Es ist doch wunderbar, wenn die Gesellschaft und Du selbst gleichermaßen profitieren, oder?!
Ich hoffe es wird deutlich: Ehrenamt ist wichtig und sinnvoll. Es bringt sowohl unsere Gesellschaft weiter als auch Dich selbst als Menschen. Trotzdem stoße ich immer wieder auf Zweifel, Sorgen und Ängste im Zusammenhang mit diesem Thema. Die wichtigsten davon liste ich Dir auf – zusammen mit einfachen, konkret umsetzbaren Lösungsstrategien:
Viele Menschen haben kein klares Bild von ihren eigenen Stärken und Schwächen. Und selbst die, bei denen es anders ist, wissen oft nicht genau wohin mit sich. Trifft das auch auf Dich zu, stehst Du damit also nicht alleine da.
Hier helfen Introspektion und ein Blick von außen. Das kann ein Gespräch mit Freunden sein, die Du gerne einfach mal fragen kannst, wo sie Deine Stärken sehen. Das kann aber auch im Rahmen eines professionellen Coachings sein, wie ich es anbiete.
Du hast eine gute Idee davon, was Du gut kannst und welches Ehrenamt für Dich in Frage kommt, aber weißt gar nicht, wen Du ansprechen sollst? Hier rate ich Dir, einfach mal Mut zu fassen und auf Organisationen zuzugehen.
Motivierte Helfer werden überall händeringend gesucht. Im besten Fall bist Du direkt goldrichtig und selbst wenn nicht, wird man Dich hoffentlich direkt an einen Ansprechpartner verweisen.
Ein Problem, das vor allem introvertierte Menschen betrifft. Eine einfache Lösung gibt es dafür leider nicht. Ich möchte Dich aber auf jeden Fall dazu ermutigen, es einfach mal zu versuchen. Hier kann auch ein persönliches Coaching helfen.
Das „Keine Zeit“ Argument ist oftmals nur vorgeschoben. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und Zeit schafft man sich für das, was einem wichtig ist. Sei fair und ehrlich mit Dir selbst und hinterfrage, ob es wirklich ein Zeitproblem gibt.
Ist das der Fall, kannst Du mit Deinem Chef bzw. Deiner Familie das Gespräch suchen. Sicherlich wird niemand Dir Steine in den Weg legen, wenn es darum geht, Dich gesellschaftlich zu engagieren. Im Gegenteil ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie Dich dabei unterstützen werden, Dir mehr zeitliche Freiräume verschaffen etc.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein paar hilfreiche Impulse für Dein Leben als Neuer Held im Ehrenamt geben. Wenn Du Diskussionsbedarf hast oder Dich gerne über Ehrenamt oder weitere Themen mit Gleichgesinnten austauschen möchtest, dann vernetze Dich innerhalb unserer Community aus Gestaltern und Machern.
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