Hallo ihr neuen Helden, hallo neuer Held,
Herzlich Willkommen zur 13. Episode des Podcasts.
Ich wollte Euch auf jeden Fall in dieser Episode von Thomas und seinem Umgang mit der VUKA-Welt erzählen:
Thomas heißt „eigentlich“ anders. Das hast Du Dir sicherlich schon gedacht. Eigentlich wollten wir für den heutigen Podcast ein Interview machen, aber zum Schluss sagte eben mein Klient – der nicht wirklich Thomas heißt, dass er nicht möchte, dass seine Stimme erkannt wird, denn die Themen, die er zu berichten hatte – auch aus der Firma, in der er arbeitet - und die Probleme, die er ursprünglich hatte – das muss nicht jeder wissen. Kann ich sehr gut verstehen. Denn mittlerweile hat dieser Podcast einen ziemlich großen Hörerkreis und die Wahrscheinlichkeit, dass er darauf angesprochen wird, ist äußerst hoch.
Es ist trotzdem sein ausdrücklicher Wunsch, dass ich über seine Probleme und vor allem seine Entwicklung berichte, weil er mittlerweile sehr zufrieden und auch stolz darauf ist, und auch andere ermutigen möchte, ähnlich tolle Erfahrungen zu machen und in dieser VUKA-Welt wieder „lebendig“ zu werden, wie er sagt. Und mich freut das ungemein, denn die Entwicklung, die Thomas gemacht hat, ist für alle Außenstehenden mit Sicherheit enorm sichtbar. Den Codenamen „Thomas“ hat er sich im letzten Coaching schließlich selbst ausgesucht.
Thomas, wenn ich das hier erzählte, hoffe ich, das ist genau so in Deinem Sinne. Aber bevor sie online geht, machst Du die Schlussredaktion.
Ursprünglich lernte ich Thomas in einem Führungsseminar kennen. Er ist Mitte 30, verheiratet, hat einen 5-jährigen Sohn. Seine Frau arbeitet Teilzeit und holt den Sohnemann mittags aus der KITA. So funktioniert das Familienleben „irgendwie“… Denn er ist wie viele andere Manager auch sehr viel in der Firma und auf der Autobahn. Vor etwa einem halben Jahr war die Situation wie folgt – und Du wirst sehen – ziemlich VUKA und wie andere sagen würden: Zum Mäuse-Melken: Sein größter Kunde überlegte sich gerade, zur Konkurrenz über zu wechseln und derzeit liefen enorm wichtige Preisverhandlungen. Sein Team bestand aus 7 Mitarbeitern, davon einer dauerkrank.. es war unklar, ob und wie derjenige wiederkommen würde. Eine andere Mitarbeiterin war in Mutterschutz. Der Rest des Teams – er inbegriffen - versuchte, das alles aufzufangen. Von der restlichen Mannschaft gab es allerdings einen jungen, sehr engagierten Mitarbeiter, der ihm aktuell drohte, sich woanders zu bewerben, wenn er nicht besonders gefördert würde. Das hatte ihn wohl auch sehr geschockt, denn der Mitarbeiter war seine größte Stütze gewesen. – Auch im Umgang mit zwei anderen aus seinem Team, die sich gedanklich schon auf die Rente vorzubereiten schienen und sich aktuell lautstark weigerten, die neue Software zu nutzen, die derzeit unternehmensweit ausgerollt wurde.
Als wir uns kennen lernten, hatte er gerade ein Gespräch mit den beiden gehabt, wo er versucht hatte, mit Engelszungen auf die beiden einzureden, in der Hoffnung, dass sie sich der Software irgendwie annehmen würden. Aber im Geiste war er einfach nur leer, völlig genervt und am Ende seiner Kräfte. Gerade hatte er auch seinen Frühjahrsurlaub auf unbestimmte Zeit verschoben, um die beiden Ausfälle im Team noch irgendwie kompensieren zu können. Bei seiner Frau hatte das auch nicht gerade Freudensprünge verursacht, aber zumindest hatte sie Verständnis für seine Situation. So saß er trotzdem völlig genervt und irgendwie „abgekämpft“ im Seminar.
Als es um Führung ging, verdrehte er nur die Augen und sagte: „Ich frag‘ mich echt, was ich da noch mache. Für Führung habe ich gar keine Zeit. Oder ist Feuerwehrmannspielen Führung?“
In der Pause konnten wir uns dann auch unter vier Augen unterhalten. Da berichtete er weiter, dass sein Unternehmen derzeit eine große Umstrukturierung und einen großen Personalumbau plane. Mehr Digitalisierung, weniger Produktion in den klassischen, alten Geschäftsbereichen – teilweise Outsourcing der Produktion oder Abwicklung. Und natürlich kann man – auch wenn man viele Mitarbeiter mitnehmen und umschulen möchte, neue Chancen vergeben – nicht jeden Produktions- oder Vertriebsmitarbeiter zum App-Entwickler oder Produktdesigner machen. Das will auch nicht jeder. Der Vorstand seines Unternehmens hat sich dazu eine möglichst humane Aktion zum Personalabbu und -umbau überlegt, die er auch an sich gut fand, und zwar ein Programm zum Freiwilligen Ausstieg. Jeder Mitarbeiter kann das Unternehmen – sofern seine Führungskraft und die HR-Abteilung zustimmen – seinen Vertrag mit einem ziemlich attraktiven Ausstiegspaket kündigen.
Auch wenn dies nicht der harte Ansatz ist, bringt dieses Verfahren allerdings auch enorme Unruhe in den Laden, sagte Thomas. Zum einen wisse er: In seinem Team überlegt natürlich dieser junge, engagierte Mitarbeiter, das Paket anzunehmen – was ihn als Chef noch mehr unter Druck setzt, ihm etwas Attraktives innerhalb der Aufgabe und Aufstiegschancen anzubieten. Von den eher leistungsschwachen oder die Mitarbeiter, die aktuell nicht vor Ort seien, würde sich das sicherlich keiner überlegen. Und natürlich treibe nun auch ihn in die Frage: Soll ich gehen? Auf der einen Seite ist das Paket attraktiv. Aber in anderen Unternehmen findet evtl. auch gerade ein Einstellungsstopp statt – ist das Risiko damit nicht zu groß? Thomas hatte vor ein paar Jahren ein vermutlich überteuertes Haus im Umkreis von einer Großstadt gekauft und Sicherheit wahr im wichtig. Seine Frau bringt mit ihrem Job nicht genügend nach Hause, so dass er sich einen Ausfall seines Gehalts auf Dauer nicht leisten wollte. Aber er fragte sich natürlich: Gehen mit dem Programm dann all‘ die Guten, die es sich leisten können? Wer bleibt dann zurück? Sind das nur die Verlierer? Die Leistungsschwachen? Gehöre ich dann dazu?
Soweit grob zur Situation von Thomas – und Du als Hörer hast sicherlich schon erkannt, wie sehr die VUKA-Welt ihn gerade in Beschlag hielt. Da ist eine enorme Volatilität – der Zustand ist kibbelig, ist stark schwankend, morgen schon konnte die Situation im Team und mit dem Kunden oder seine berufliche Situation ganz anders aussehen. Seine Zukunft und die seines Teams war gerade ziemlich unvorhersagbar. Sehr viele Einflussfaktoren machen die Situation enorm komplex. Wo genau ansetzen, welche Handlung von mir oder von anderen hat welchen Einfluss? Kann ich überhaupt was ausrichten? Und Thomas selbst war sehr ambivalent, was seine eigene Kündigung betraf. Das attraktive Paket sprach sowohl für den Ausstieg als auch dagegen… denn wenn das Unternehmen einem den Ausstieg künstlich versüßen musste, war es dann nicht besser oder wertvoller zu bleiben?
All diese Fragen und Themen beschäftigten ihn damals.
Und eine Woche später trafen wir uns zum Einzelcoaching, das er adhoc in Angriff nahm.
Long story short: Lieber Hörer, an der Stelle ist es aus unserer Sicht unsinnig, Dir die ganzen Details erzählen, was Thomas innerhalb der Firma und des Teams an Maßnahmen ergriffen hat. Das waren mehrere kleine Maßnahmen und Gespräche, die sicherlich die ein oder andere relevante Wirkung entfaltet haben.
Was für Thomas aber wesentlich wichtiger war, war seine persönliche Entwicklung, die er in diesem Podcast gerne mit Dir teilen möchte.
Er hat nämlich zumindest für sich eines begriffen und das war für ihn... und ist für so viele andere auch – emotional ziemlich radikal.: Wir können die VUKA-Welt da draußen nicht beherrschen, wir können sie nicht überblicken, wie können sie auch nicht austricksen. Was nicht heißt, dass wir hilflos oder wirkungslos sind. Aber als er sich bewusst machte, dass er nicht weiter rennen musste, um das „System“ wie er es nannte, irgendwie endlich im Griff zu haben, verstand er, dass es darum ging, dann in seinem Inneren anders mit der Welt umzugehen.
Der eine Teil bestand darin, hilfreiche Maßnahmen zu identifizieren, um mit hoher Wahrscheinlichkeit Impulse in die richtige Richtung zu setzen. Also bestimmte Gespräche mit Vorgesetzten, die wir inhaltlich und rhetorisch wirkungsstark aufgebaut haben.
Der andere viel wichtigere Teil für ihn war sein Umgang mit der VUKA Welt in seinem Inneren. Und das war mehr als das Akzeptieren.
Wir sprachen nämlich im Coaching irgendwann darüber, wie er – gefühlt in ständiger Anspannung, auf der letzten Rille, mit letzter Kraft und kaum noch Energie, müde – im Team und gegenüber dem Kunden und seinen Kollegen und Vorgesetzten wirkte. Und natürlich in seiner Familie. Sätze wie „Da kann ich jetzt auch nichts machen.“, hängende Schultern und Mundwinkel.. all das trug zur persönlichen Abwärtsspirale und auch noch weniger Motivation im Team bei. Und wie sah seine Kompensation aus?
Abends vor den Fernseher, zappen zwischen den Programmen…nichts ist richtig interessant, eine Flasche Wein oder ein Gin-Tonic mit der Frau..oder auch zwei, einfach mal abschalten.. Während dessen auf dem Handy noch 2-3 kleine Mails und Whattsapp der Kollegen beantworten, die Spezifikationen für Rasenmäherroboter vergleichen oder parallel auf LinkedIn oder Facebook Nachrichten lesen. Und dann irgendwie unzufrieden und murrend ins Bett. Das war sein Feierabend.
Thomas wurde zunehmen bewusst, wie wichtig es in dieser teilweise verrückten VUKA-Welt ist, wo ja dauernd irgendetwas Deine Aufmerksamkeit stielt, Deine Gedanken umwirft, bei Dir Unsicherheit triggert … dass wir alle viel mehr Verantwortung für uns selbst übernehmen müssen. – Für die persönlichen 3 – Körper, Seele, Geist.
Und die Antwort auf „Wie gelingt gutes Selbstmanagement“ heißt eben nicht – wie es in den letzten Jahren oft anklang – noch mehr Selbstoptimierung, noch mehr Selftracking, in denen wir uns selbst so weit optimieren, damit wir wie die besseren Automaten zweckmäßig unsere Aufgaben erfüllen. Ich war kürzlich auf der Buchmesse..und was soll ich sagen, was sprang mich an ..was waren die Titel, die ausgestellt wurden, die faszinieren, zu denen sich die Menschen hingezogen fühlen? Selftracking und Digital…war ziemlich out, digitaler „Detox“ hier und da vorhanden. Yoga und Achtsamkeit und Muskelaufbau…natürlich neber Fastendiät ganz vorne. Und aufstrebend schienen mir weiterhin Wohnmobilführer und noch mehr Kalender oder Bücher mit dem Titel „Bäume“, Zauber des Waldes und ein Buch mit dem Teiltitel „Waldbaden“. Das macht unsere inneren Sehnsüchte denke ich klar.
Ich weiß noch, in einem meiner letzten Selbstmanagement-Seminare „Priority³“ – Raum für das Wesentliche – sagte ein Teilnehmer zum Schluss des ersten Tages: „Ehrlich gesagt hatte ich mich ja nur für das Seminar angemeldet, weil ich musste. Mein Chef hat mir im letzten Jahresgespräch ein Selbstmanagement-Seminar verordnet. Und als ich hierherkam, hatte ich Angst, dass es noch mehr darum geht, mich so zu optimieren, dass ich mich noch mehr ausgepresst fühle wie eine Zitrone. Jetzt freue ich mich total, hier zu sein. Denn ja, natürlich will ich meine Zeit, in der ich produktiv sein möchte, effektiver nutzen. Arbeiten macht mir meist Spaß – aber ich bin richtig froh, dass es hier noch um viel mehr geht – wie ich wieder Mensch sein kann… Wie ich wieder Leben in mein Leben kriege… wie ich etwas Relevantes für Körper, Seele und Geist tue.. und dass das überhaupt nicht den Anstrich „Faulheit“ hat, sondern wir genau das brauchen – sowohl als Mensch als auch, um in dieser VUKA Welt weiter einen wichtigen Beitrag zu leisten.“
Thomas sagte sich, körperlich sei er mehr und mehr ein Frack.. ja, der regelmäßige Alkohol, da wollte er nicht mehr weggucken. Dann die Bewegungslosigkeit, die mittlerweile nicht nur zu einem leichten Bauchansatz führten, sondern vor allem zu hängenden Schultern und einem Gefühl der Kraftlosigkeit. Seelisch… ja, also ab und zu höre er berührende Geschichten im Radio. Das tut schon immer gut. Aber solche Themen habe er schon lange nicht mehr verfolgt. Es würde mal wieder Zeit, richtig gute Musik zu hören…oder auch zu machen, früher war er im Chor gewesen – das hatte ihm immer viel gegeben..die Texte, das Zusammensein und das Singen an sich, aber da sein ja heute keine Zeit mehr….mit seinem Sohn zum Drachensteigen zu gehen..ja, das wäre was…
Geistig..also mit welchen Themen er sich beschäftige? Ihm wurde bewusst, wie sehr er aktuell zwei Themen fokussierte: Alles, was seine Arbeit betraf – und dann all‘ das, was die Medien ihm täglich als aktuelle Horror- oder Negativmeldungen lieferten. Zum Abschalten vielleicht noch die aktuellen Fußballnachrichten, wo gerade welcher Spielerwechsel stattfand.. aber das war’s dann auch. Die geistige Nahrung fand er auch nicht wirklich erquickend…
Ja, das ist tatsächlich auch das, was ich in den letzten Jahren verstärkt erlebe – bei meinen Klienten – und natürlich auch bei mir selbstständig unterwegs, gefordert:
Neben allen Maßnahmen in der VUKA-Welt um nach außen wirkungsvoll zu handeln, müssen wir mehr Verantwortung für uns selbst übernehmen und uns – wahrscheinlich noch besser als früher – um unsere persönlichen 3 kümmern.
Der Körper braucht frische Luft und Bewegung und ein gutes und richtiges Maß an Essen. Die Arbeitswelt setzt derzeit mehr und mehr Trigger in Richtung Bewegungslosigkeit, schlechte Luft, zu viel und zu ungesundes, künstliches Essen.
Die Seele liebt liebevolle, faire, geborgene, spirituelle, inspirierende Nahrung… was die aktuelle Wirtschaftswelt heute kaum liefern kann. In Zeiten wo der Gang zur Kirche oder zum Verein oder das schöne, bestärkende Beisammensein in der Familie Seltenheit geworden ist, brauchen wir andere Formen und Rituale, um uns auch seelisch zu nähren. Netflix kann das vermutlich nicht erledigen.
Der Geist möchte inspiriert und weiterentwickelt werden, möchte spannendes und relevantes, was uns persönlich weiterentwickelt .. und wird derzeit überschwemmt von unwichtigen, flackernden Fakenews, fast ausschließlich Negativ-Meldungen und wir sind gefangen in unseren eigenen sogenannten Google-Blasen, die ausschließlich unser aktuelles, sogenanntes Wissen bestätigen anstatt uns neue Perspektiven zu ermöglichen.
Nun sind seit dem ersten Coaching mit Thomas mehr als 6 Monate vergangen. Er hatte einige Gespräche mit mir – und dann auch abends mit seiner Frau. Dann auch einige mit seinem Team, seinem Chef, seinem Kunden. Die Situation ist jetzt VUKA-mäßig wieder anders: Er konnte den jungen Mitarbeiter halten, weil ihm eine tolle Aufgabe eingefallen ist, die der Mitarbeiter nun mit ihm gemeinsam erledigt und die ihn tatsächlich entlastet. Thomas wurde hingegen aufgrund von ein paar Gesprächen im Unternehmen für eine andere sehr interessante Position promotet und wird die Stelle in Kürze antreten. Da trifft er auf ein noch größeres Team, was aber aufgrund des Freiwilligen-Ausstiegs von ihm dann komplett neu strukturiert werden muss. Sein Vorgänger wird durch den Freiwilligen-Ausstieg das Unternehmen in die Frührente verlassen und steht ihm aber interessanterweise aktuell als hilfreicher Mentor zur Seite, um sich in das neue Feld einzuarbeiten. Einen Nachfolger für die eigene Position hat Thomas auch schon innerhalb des Unternehmens gefunden. Der Kunde ist übrigens treu geblieben. Das schien wohl nur ein gepoker zu sein – wollte ernst genommen werden. Preislich mussten sie gar nicht viel machen.
Thomas hat ein paar Hobbies ausprobiert und auch wiederentdeckt, auch einiges wieder verworfen, hat sich selbst ein Spinningrad gekauft und seinen Kellerraum dafür umgestaltet. Aber neben all dem, was er da für sich abends geändert hat – also z. B. Alkohol gibt’s nur noch am Wochenende, 2-3 Mal die Woche eine Stunde Fahrrad und ein Workout mit Gewichten, abends oft gar kein Fernsehen, sondern Blättern in den neuen Musikzeitschriften, die er sich bestellt hat, oder in dem Buch über Weinrouten in Europa..
Die schwierigste Zeit, so schilderte er, war wohl am Anfang. Als er abends spürte, dass er noch irgend etwas tun wollte. Dass es für ihn am Anfang schwierig war, wenn er nicht gerade sportelte, einfach zu sitzen. Das machte ihn am Anfang unruhig. Da jetzt nicht irgendwie noch produktiv zu sein, etwas zu organisieren oder Mails schnell wegzuarbeiten.
Das Phänomen gibt es bei der vielen. Viele insbesondere erfolgreiche Menschen arbeiten ja irgendwie gerne. Ich gehöre da auch dazu. Weil jedes geschaffte To-Do, jedes Erfolgserlebnis einen schönen Botenstoff auslöst. Jedes Mal, wenn wir etwas geschafft haben, gibt es einen schönen Dopaminstoß. Tschakka, geschafft, erledigt, fertig. Wunderbar, bei jedem abgeschlossenen Step ein Erfolgserlebnis, ein kleines Dopaminchen. Das ist wie Schokolade im Hirn… oder eine andere Droge, wenn halt auch selbst gemacht vom Körper. Und die erfolgreichen unter uns sind es gewohnt..immer wieder.. ein Dopaminchen zu bekommen…in schöner Regelmäßigkeit. Und wenn wir dann einfach nur „sitzen“ – in unserer persönlichen Interpretation dann „unproduktiv“ sind, dann bleibt das Dopamin aus. Oh schade, denkt sich das Hirn.. und sucht…dann danach.. wir nennen das Sucht.. Und sobald wir dann also einen Moment sitzen – und bevor der Körper das Zufriedenheitsbotenstöffchen Serotonin ausschütten kann, sind wir schon wieder dabei, die Spülmaschine auszuräumen oder 2 Minimails zu beantworten.. um uns schon weiter unseren „Stoff“ zu besorgen.
In diesem ständigen Dopaminrausch, der uns zwar Freude und natürlich auch leistungsfähig macht, werden uns unsere körperlichen und auch seelischen Schmerzen kaum bewusst. So betäuben wir Körper und Seele… Wenn wir müde sind, halten wir uns besser noch auf Trab. Wenn wir uns traurig oder einsam fühlen, schnell noch ein paar Mails beantworten oder eine Bestellung rausschicken.
Wir wissen selbst: Betäubung ist auf lange Sicht keine gute Geschichte.
Das hat auch Thomas erkannt, der sich am Anfang wohl echt zwingen musste, auf der Couch sitzen zu bleiben. Das ging nur, in dem er auch mit seiner Frau über diese Phänomene gesprochen hatte… und die entdeckte das bei sich ja auch. Jetzt achten beide wohl sehr darauf, abends wirklich „zur Ruhe zu kommen“, sich mal in Bücher, Zeitschriften oder auch mal einem Film zu vertiefen, ohne schon gleich wieder zum nächsten loszuspringen oder zum Handy zu greifen. Das war wohl ein echter Lernprozess für beide – aber heute sagt er: Ich freue mich richtig auf den Feierabend, denn jetzt tanke ich abends wirklich auf. Es ist ein echter Genuss, wieder Krimis zu lesen oder ein ganzes Fußballspiel zu schauen.. oder auch mal wieder beim Chor in der Reihe zu stehen. Ich wusste gar nicht mehr, wie das ist, nicht an die Arbeit zu denken. Aber da geht das wunderbar. Und das ist so wohltuend. Und am Wochenende ist eben auch nicht nur Heckenschneiden, Familienbesuch oder Garage aufräumen angesagt – sondern wir gehen auch mal wandern, kürzlich waren wir klettern, spielen was zusammen mit unserem Sohn und das Beste ist: Ich habe das Handy meistens ganz aus. Und weißt Du was? Anfangs war es komisch..unangenehm..schlechtes Gewisse, aber ich habe gemerkt: Es funktioniert.“
Tja.. das sind Teile, die Thomas selbst erzählt hat. Ich habe dabei noch ganz andere Phänomene festgestellt, nämlich dass da jetzt ein stattlicher Mann im Raum steht – gerade, angenehm breitschuldrig, aufrecht.. er stellt was dar… und darf ich das sagen: Ein ganz anderes, Erscheinungsbild als noch vor einigen Monaten, wo da jemand mit hängenden Schultern, irgendwie kraftlos vor mir saß. Dazu trug wohl sein regelmäßiger leichter Sport bei..wobei er sich nicht für einen Halbmarathon oder ähnliches angemeldet hat.. sondern einfach nur ein bissl Workout und ab und zu eine Wanderung mit seiner Familie.
Und er macht neuerdings viel häufiger Witze. Früher gab es eher sarkastische Aussagen, heute macht er interessante Wortspiele oder ulkt rum, wenn Situationskomik entsteht. Das ist auch für mich als Coach herrlich befreiend.
Ja, Thomas, ich bin echt sehr froh, dass ich Deine Geschichte hier so erzählen durfte, weil ich mir sicher bin, dass es daraus sicherlich Teile gibt, die Dich als neuen Helden inspirieren und Dir helfen, Dich auch gut um Deine persönlichen 3 zu kümmern! Denn das ist mir enorm wichtig.
Genau deswegen habe ich ja DIENEUENHELDEN als Podcast und auch die AKADEMIE gegründet, um alljene zu stärken, die in der VUKA-Welt Verantwortung übernehmen wollen – sei es als Junges Talent oder engagierter Mitarbeiter, als Führungskraft, Vereinsmitglied, Vorstand, Trainer, Politiker, Mama, Papa… Podcast und Akademie sollen DIR helfen, ein äußerst zufriedenes Leben zu führen und dabei im positiven Sinne wirkungsvoll in Deiner Außenwelt zu sein.
Und wenn ich die aktuellen politischen Entwicklungen mitbekomme – und gleichzeitig den hohen Frustrationsgrad in Führungsebenen … dann bin ich umso mehr überzeugt, dass es noch mehr neue Helden geben muss, die das Ganze nicht tun und sich dabei selbst aufopfern, sondern die aus innerer Stärke heraus agieren. Und die wissen: Sie sind nicht allein und bekommen enorme Wertschätzung aus der Gesellschaft.
So ihr lieben neuen Helden, damit sind wir am Ende unseres heutigen Podcasts angelangt.
Vielleicht ist genau diese Folge eine, die Du dir mehrfach anhören magst, weil die Geschichte von Thomas so viele wichtige Aspekte anpackt, die Du vielleicht erst Schritt für Schritt selbst bei Dir verändern magst. Wie sieht es bei Dir aus – welche Bewegung und welche Nahrung bekommen Dein Geist, Deine Seele, Dein Körper? Vielleicht hast Du auch den ein oder anderen Kollegen oder Freund, dem Du diese Episode ans Herz legst. Und hol Dir auch gerne Unterstützung in der Neuen Helden Akademie. Da gibt es bald unsere Vorweihnachtsaktion zu den aktuellen und neuen Kursen. So viel sei schon verraten. Es lohnt sich also, den Impuls-Letter zu abonnieren. Nicht nur, weil es da zur aktuellen Podcastfolge immer kostenfrei die wichtigsten Shortcuts in Dein Emailpostfach gibt. Mehr Infos dazu findest Du unter www.dieneuenhelden.de
In diesem Sinne: Hab‘ eine gute Zeit, lass‘ es auch mal ruhiger angehen und pass auf Deine persönlichen 3 auf.
Packen wir’s an!
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