DnH 22: Don't fake it - make it! Teil 2: Kleidung und Äußerlichkeiten

Hallo ihr neuen Helden,

herzlich willkommen zur neuen Episode – und die hat… ganz ausnahmsweise… sehr viel mit Äußerlichkeiten zu tun. Normalerweise habe ich es gar nicht mit Äußerlichkeiten. Das würden meine Seminarteilnehmer sicherlich durchweg bestätigen… Ich erkenne eine gute, tatkräftige Führungskraft ja auch nicht am Maßanzug…

Aber, ich habe Euch ja im letzten Podcast versprochen, hier so eine kleine Reihe für das Thema Deiner persönlichen Außenwirkung zu starten… damit Du Dich entsprechend Deiner Fähigkeiten ordentlich „verkaufen“ kannst… und natürlich darf da das Thema Äußerlichkeiten nicht fehlen.

Karl Lagerfeld soll ja gesagt haben: „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“

So eng sehe ich das sicher nicht... ich glaube, die Jogginghose im Alltag ist für manche eben auch ein „Statement“, aber tatsächlich mache ich tagtäglich die Erfahrung, dass es diejenigen Führungskräfte und Talente, die sich ihrer äußeren Wirkung sehr bewusst sind, und das zu ihrem Vorteil nutzen, einfach leichter haben! Und davon sollst auch Du profitieren. Denn warum sich mit viel Arbeit, vielen Argumenten, mehreren Nachfragen abrackern, wenn Du – sogar allein durch Dein Erscheinungsbild – schon top Argumente vorweist.

In meinem Live Just-Influence-Seminar gibt es eine geniale Übung – und die machen wir ganz zu Beginn. Ich beginne, und danach hat jede Teilnehmer einzeln einen Slot, und alle anderen Teilnehmer sollen überlegen und reinrufen, was sie einem zuschreiben würden. Wo kommt derjenige her, welche Ausbildung hat er oder sie, welchen Familienstand, welche Hobbies, welche Persönlichkeitseigenschaften, welche Macken, was schaut derjenige im TV, und... und… und! Und der, um den es geht, schreibt 3 Minuten lang alles auf – und erst danach wird aufgelöst. Das ist oft hoch-interessant. Vieles stimmt. Wir sehen oft leicht den Couch-Potato, die Handballerin, den Familienvater mit VW-Bus, die Kulturinteressierte, den Controller oder Ingenieur… Aber einiges stimmt auch nicht. Und das wollen die Teilnehmer dann danach in ihrer „Erstwirkung“ ändern – und haben da schon einen enormen Schlüssel in der Hand. Denn wann sagen einem fremde Menschen mal, was sie von Anfang an über jemanden denken. Eine klasse Erfahrung übrigens. Wenn Du das ausprobieren willst, komm‘ einfach mal in eines meiner Just Influence Live-Seminare.

Die Übung lässt viele Teilnehmer zum ersten Mal genauer hingucken – auf ihre Außenwirkung, insbesondere beim ersten Eindruck… und auch da wollen wir jetzt in diesem Podcast mal genauer hinschauen. Denn leider gibt es so viele Beispiele von tollen Helden, die sich abrackern, weil sie leider wenig „ernst“ genommen werden, nicht „seriös“ für ihre Branche, „zu jung“, „zu alt“, oder unpassend wirken.

Wie stellt Du Dir einen professionellen Arzt vor? Wahrscheinlich denkst Du an einen weißen Kittel – oder zumindest Berufskleidung, Stethoskop…und …wäre sicher auch nicht schlecht, wenn derjenige gepflegt und „gesund“ aussieht... Was man ja bei der Placebo Forschung herausgefunden hat, ist, dass Menschen wohl schneller gesunden, wenn ihr behandelnder Arzt eben einen weißen Kittel trägt… Viele, v.a. ältere Patienten, haben da wahrscheinlich den Eindruck, dass sie von einem echten Spezialisten behandelt werden… und lassen sich vermutlich leichter auf die Behandlung ein, so dass diese wirkungsvoller ist. Was placebotechnisch zwischen Arzt und Patient funktioniert, kann in anderen Branchen eine ähnliche Wirkung haben. Die Kundenzufriedenheit steigt möglicherweise, weil ich den Produktberater als Experte einschätze… Schon auf den ersten Blick.

Wie stellst Du Dir einen professionellen Handwerker vor? Wahrscheinlich würde es Dich irritieren, wenn der, den Du bestellt hast, mit Anzug und Krawatte vor Deiner Tür steht – und Du fragst Dich: Würde der sich hier wirklich die Hände schmutzig machen? Angenommen er trägt gepflegte Berufskleidung, hat aber einen großen Umzugskarton voll Werkzeug dabei, und wühlt darin fröhlich herum, wenn er etwas sucht. Möglicherweise ein top Handwerker, und Anpacker… der die Badrenovierung strukturiert angeht … aber er macht es uns erst mal schwer das zu glauben.

Wie stellst Du dir eine Führungskraft vor? Es muss sicher nicht der maßgeschneiderte Anzug sein… Auch braucht es heute kaum noch Insignien der Macht wie Rolex, Audi A8 und den goldenen Füllfederhalter. Typische Äußerlichkeiten hängen sicherlich auch von der Branche ab. Aber ein sehr gepflegtes Äußeres, hochwertige Kleidung, angenehme Gerüche - das erwartest Du sicher. Was zu sehr nach Freizeitkleidung oder sehr verspielt, schmutzig, aufreizend oder lässig aussieht, kann es Dir erst mal schwer machen… Da könnte jemand leicht Schwierigkeiten haben, als Führungskraft Akzeptanz und Vertrauen zu bekommen – und sich auch unter Führungskollegen eher schwer tun, sich durchzusetzen oder bei der eigenen Führungskraft etwas einzufordern.

Gleichzeitig kann es einem natürlich ein Maßanzug auch schwer machen, wenn wir mit unserem Team mal „gemütlich was trinken und offen reden wollen“. Kleidung kann auch Distanz schaffen, wo sie manchmal gar nicht hilfreich ist. Seltsamerweise habe ich die folgende Situation in den letzten Monaten gleich 3mal ganz ähnlich erlebt...und wohlgemerkt: Da waren es nicht die 40 Grad… sondern es waren angenehme Frühjahrstemperaturen. Nach intensivem Kennenlernen im Seminar lässt sich eine Führungskraft zu dem Thema beraten: „Was könnte mir noch helfen, dass meine Mitarbeiter mich ernster nehmen, wenn ich ihnen eine Anweisung gebe.“ Ein Kollege murmelt nach einer Weile …etwas unsicher…“Naja, also Du nimmst mir das hoffentlich nicht übel… also Du weißt, ich schätze Dich und Deine Expertise total und Du kannst viel mehr... aber als ich Dich am ersten Tag hier gesehen habe, dachte ich, Du gehörst gar nicht zu diesem Seminar. Ich würde an Deiner Stelle andere Kleidung tragen. Weniger Nieten, kein Leder, auch nicht die Leggins von gestern, eher hochwertigere Stoffhosen … Wenn man unsere Marke sieht, dann finde ich, passt Deine Kleidung da nicht dazu.“ - ..Und nachdem sich die Teilnehmerin all die Vorschläge angehört hatte, sagt sie: „Ja, und das mit der Kleidung, also ja, versteh ich schon irgendwie, aber ich will mich nicht verbiegen. Ich bin, wie ich bin. Und da will ich mir treu bleiben.“

Hach ja… ich weiß, dass viele Klienten zunächst so denken. Ich bin auch die letzte, die anderen vorschreiben will, was er oder sie anzieht. Jeder ist eine Persönlichkeit und sollte diese auch zeigen. Ja! Wir wollen ja keine Uniform tragen… Wir lieben Marken, wir lieben Persönlichkeiten. Wer mich kennt, weiß selbst, dass ich auch eher ein unkonventioneller Typ bin, der auch gerne mal Muster bricht, … und damit auch mal bewusst einen Unterschied macht, auch mal bewusst ins Understatement geht, um guten Kontakt zu ermöglichen. Auch würde ich mich nie als „die Kleidungsexpertin beschreiben“. Aber darum geht es hier auch nicht.

Mir geht es hier darum, Dich zum Nachdenken zu bringen, inwiefern Du das Thema „Äußeres Erscheinungsbild“ für Dich nutzbar machen kannst, um viel leichter mehr Wirkung als Profi zu erzeugen.

Was erwarten andere, z. B. Deine Kunden, deine Mitarbeiter, deine Kollegen, wie sich jemand mit Deiner Rolle in Deiner Firma… mit dem Hintergrund der Produkte und Dienstleistungen kleidet, stylt, pflegt… mit was sich derjenige umgibt… mit welcher Art von Taschen derjenige z. B. reist… Wie dessen Arbeitsumfeld aussieht – z. B. Schreibtisch oder Wagen... und mit welchem Teil daraus kannst Du Dich anfreunden? Wofür stehen Eure Produkte oder Dienstleistungen? Und was passt dazu?

Was aus dieser Art sich zu kleiden, zu umgeben, zu stylen… gefällt auch Dir? Und für welche Werte stehst Du – und was willst Du als Vorbild vertreten. Und wie könntest Du das äußerlich „verkörpern“? Und vielleicht baust Du Dir mit diesem neuen oder abgewandelten „Style“ auch eine neue Identität auf…eine Identität, die eben auch Deine wird… und dann ist… und in der Du als Profi agierst.

So wie Clowns ja auch die rote Nase anziehen… und dann sagen: Ja, und plötzlich verändert sich damit auch der Blick auf die Welt. Ich fange an, anderes zu denken, andere Fragen zu stellen, anders auf Menschen zuzugehen, mich ganz anders zu verhalten. So kannst auch Du Dir mit Deiner Kleidung automatisch ein Profi Mindset zulegen… Diese Kleidung tragen eben Profis in Deinem Bereich, die wissen, worum es geht, was es braucht, die gefragte Experten sind, die Verantwortung tragen… Und was Du dann zu Hause anziehst, kann natürlich etwas anderes sein.

…und manchmal ist es ja auch so, dass uns Kleidung erst in eine Rolle bringt.

Ich habe zum Beispiel bestimmte Hosen, Blusen, Blazer, Schuhe... die trage ich nur auf der Bühne. Andere trage ich nur im Seminar. Und wieder ganz andere Kleidung trage ich zu Hause. Damit mache ich meinem eigenen Gehirn klar, was gerade „dran“ ist. Abgesehen davon, dass das ein erwiesenes Konzept ist, kann ich auch an mir selbst beobachten: In Freizeitkleidung komme ich schwieriger in Hochperformance, wie ich sie im Seminar brauche. Gleichzeitig ist es für mich schwierig, abzuschalten, wen ich noch Seminarkleidung trage. Ob jetzt abends im Hotelzimmer, vor dem Flug oder vor der Heimfahrt: Es ist erst mal Umziehen angesagt. Wahrscheinlich hast Du die Erfahrung auch schon gemacht: Wenn Du abends von der Arbeit nach Hause kommst, kommst Du viel schneller in den Entspannungs- oder Feierabendmodus, wenn Du Dich schnell umziehst und deinen typischen Freizeitlook trägst.

So… und bisher ging es irgendwie darum, die Erwartungen an einen Profi zu erfüllen – und sich so zu kleiden und zu umgeben – für sich selbst und andere. Wir können hier auch gerne noch einen Schritt weiter gehen … und das sogenannte Personal Branding in Augenschein nehmen. Wodurch erhalten Menschen Aufmerksamkeit und Bekanntheit? Na, meistens, wenn sie ein bisschen – oder auch mehr – besonders…, auffällig…, merkwürdig sind. Und das kannst Du mit Deinem Profi-Style auch. Denn wenn es etwas Spezielles gibt, was andere über Dich wissen sollen, kannst Du das möglicherweise mit einem kleinen oder größeren Symbol nach außen tragen. Ein Teamleiter aus einer Gruppe von vor zwei Jahren war bekannt für seine Kreativität – und die war ihm in seinem Team und überhaupt in seiner Rolle sehr wichtig. Als Markenzeichen trug derjenige immer fetzige, bunte Socken – auch unter dem klassischen Anzug, den eben fast jeder auf seiner Ebene trug. Jetzt wirst Du sagen: Bunte Socken…ja, das findet man derzeit zu Hauf. Bunte Socken scheinen gerade sowieso im Trend. Ehrlich gesagt fällt man damit in manchen Unternehmen fast gar nicht mehr auf… in anderen, erzkonservativen aber schon! Aber ein Auto-Aufkleber mit dem Fußballverein, einem Surfbrett oder Schachclub fällt auf, der Aufkleber SAFE THE WORLD auf dem Laptop auch, die spezielle Uhr, die spezielle Brille, die etwas andere Tasche, das Rennrad in Deinem Büro… manches muss man nicht anhaben – um sich haben reicht schon, um ein Markenzeichen zu setzen.

Natürlich kannst Du Dich jetzt auch mal umschauen – ob es Dinge an Dir oder um Dich herum gibt, die Menschen möglicherweise ein falsches oder altes Bild von Dir zeigen. Möglicherweise steht in Deinem Büro noch etwas Elektroschrott, Du fährst ganz sparsam mit einem zugemüllten Kleinwagen zur Arbeit, Deine Brille ist schon länger nicht mehr modisch, Dein Trolley hat Macken… oder auf dem Auto ein Aufkleber vom Vorbesitzer. Sowas ist mir schon zwei Mal passiert. Ich hatte diese Aufkleber jeweils gar nicht wahrgenommen, war ganz fokussiert auf das Auto und seine Ausstattung gewesen – und hatte mir mit dem Entfernen Zeit gelassen. Naja, sowohl mein damaliger Physiklehrer als auch Kunden vor ein paar Jahren haben mich dann gedanklich bestimmten seltsamen Vereinen zugeordnet. Einmal war es ein bestimmter kirchlicher Verein, beim anderen Mal eine leicht radikale Gruppierung… Mittlerweile achte ich also sehr wohl darauf, was so auf meiner Heckscheibe klebt.

Jede Kleidung, das äußere Umfeld… trägt irgendwie eine Message… an Dich selbst und an andere. Natürlich wird das von Menschen auch unterschiedlich interpretiert. Aber es gibt eben doch oft Übereinstimmung in der Einschätzung von Menschen.

Und ich finde: An der Ecke macht es wenig Sinn, darüber zu schimpfen, dass Menschen Vorurteile haben… Natürlich wollen wir offen sein – und andere nicht in Schubladen stecken… wer will das, ganz bewusst? Aber wir werden es sicherlich kurzfristig nicht ändern können, dass andere sich einen ersten Eindruck von uns bilden… Menschen machen sich eben oft automatisch ein Bild… Dann machen wir uns dieses Wissen lieber zunutze…

So, und nun die Frage an Dich: mit welcher Kleidung, mit welchen Utensilien, mit welchem Umfeld an Büro etc. kannst Du Profi-Signale nach außen setzen? Was davon gefällt Dir gut – oder möchtest Du zumindest mal testen, ob es zu deinem Profi-Erscheinungsbild wird? Das Ziel ist nicht, Dich zu verbiegen. Das Ziel ist, leichter eine bestimmte Wirkung zu erzeugen… und dafür weniger „tun“ zu müssen.

Mit diesen Gedanken wünsche ich Dir einen wunderbaren Sommer. Und wer mit dem Gedanken spielt, sich mal ein anderes, neues Profi-Outfit zuzulegen - es ist vielleicht gerade die beste Zeit, mit dem Sommerschlussverkauf. Vielleicht also jetzt auch eine super Chance.. und nicht vergessen: Lasst Euch dabei beraten, lasst Euch Feedback geben, wie das Styling wirkt… am besten noch, BEVOR Du zur Kasse gehst 😉 Möglicherweise bekommt auch Dein Friseur jetzt einen anderen Auftrag, oder Dein Büro wird einem neuen kritischen Blick unterzogen. Wie auch immer: Viel Freude beim genauen Hinschauen und re-designen. Und im nächsten Podcast dieser kleinen Reihe geht es dann um professionelles Verhalten… Körpersprache wie ein Profi. Wir hören uns.

Wer nichts verpassen will, trägt sich auf der Website für den Impulsletter für neue Helden ein. Da gibt es auch bald News zu den Neuigkeiten auf der Seite www.dieneuenhelden.de. Da wird ab Herbst so einiges neues passieren – an neuen Kursen und Online-Content. Also bleib‘ dran.

Bis dahin, lieber neuer Held: Lass uns inspirierend voran gehen. Packen wir’s an!

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