Vom Mitarbeiter zur Führungskraft –
So wirst Du ein echter Leader

Mit diesen Tipps gelingt Dein Sprung vom Kollegen zum Vorgesetzen

Du möchtest in Deiner Karriere hoch hinaus? Bist Du vielleicht schon auf dem Weg vom Mitarbeiter zur Führungskraft, aber Du weißt noch nicht genau, was auf Dich zukommt und wie Du damit umgehen sollst?

Dann geht es Dir wahrscheinlich gerade so wie vielen anderen, die neu mit dieser Rolle konfrontiert sind: Wahrscheinlich stehst Du vor komplett neuen Herausforderungen, auf die Du von außen gar nicht vorbereitet wurdest. Und ich weiß aus mehrfacher Erfahrung: Die ersten 100 Tage sind oft so wichtig.

Keine Sorge: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, auch keine perfekte Führungskraft. Führung kann man lernen. Durch die Probleme, die sich Dir jetzt vielleicht noch am Anfang stellen, müssen alle durch, die auf ihrem an die Spitze unten angefangen haben.

Du kannst lernen, damit umzugehen. Und hierbei gibt es nichts, was so hilfreich ist, wie die Erfahrung von anderen, die schon selbst in der Situation waren oder sogar – wie ich – bereits vielen Menschen auf dem Weg vom Mitarbeiter zur Führungskraft geholfen haben. Diese Erfahrung möchte ich mit Dir teilen.

Mache Dir zunächst Deine Prioritäten klar

Noch bevor Du Dich überhaupt mit den konkreten Problemen des Führungsalltags herumschlagen musst, stellen sich Dir einige sehr wichtige und entscheidende Fragen. Denn schon die Entscheidung, Führungskraft zu werden, stellt einen großen Einschnitt im Leben vieler (angehender) Leader dar.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Du sitzt als Gestalter an Hebeln, mit denen Du wirklich spürbare Veränderungen bewirken kannst, Du hast viele spannende neue Aufgaben, einen breiteren Überblick, Du verdienst oft mehr (zumindest mittelfristig) und es ergeben sich weitere Möglichkeiten aufzusteigen.

Doch der Schritt vom Mitarbeiter zur Führungskraft kommt nicht ohne Schattenseiten: Du trägst viel mehr Verantwortung und die Erwartungshaltung an Dich steigt enorm. Geht etwas schief, ist es Dein Kopf, der in die Schusslinie gerät. Dazu kommt, dass Du als Verantwortlicher für Deine Mitarbeiter nun auch deren Feedback komplett abfangen musst.

Bist Du ein echter Macher und Gestalter, eben ein Neuer Held, werden Dich diese Dinge sicherlich kaum von Deinem Ziel abbringen. Trotzdem sei gesagt, dass es nichts „Schlechtes“ ist, stattdessen eine Fachkarriere anzugehen. Denn auch hier bieten sich Möglichkeiten, sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Deine persönlichen Prioritäten geben den Ausschlag.

Diese Herausforderungen warten auf Dich

Welchen Herausforderungen musst Du Dich konkret stellen, wenn du vom Mitarbeiter zur Führungskraft befördert wirst? Die große Bandbreite der einzelnen Facetten ist vielen vor dem Start ihrer neuen Karrierestation nicht unbedingt bewusst.

Hier sind einige der Klassiker, die ich von meinen Coachees immer wieder zu hören bekomme:

  • Deine ehemals gleichgestellten Kollegen sehen Dich nun mit anderen Augen, die Beziehungen werden strapaziert, Freundschaften gehen zu Bruch
  • Gerade ältere Kollegen oder ehemalige Ausbilder zollen Dir zu Beginn nicht gebührend Respekt
  • Deine Ausbildung konzentrierte sich fast ausschließlich auf fachliche Aufgaben, nicht auf die Führung von Mitarbeitern, es fehlt Dir an Wissen und Erfahrung mit Führungsaufgaben
  • Deine Vorgesetzten lassen Dich mit Deinen Problemen allein
  • Du hast Probleme, Deine neue Rolle für Dich selbst zu finden und anzunehmen

Vielleicht kannst Du Dich mit einigen oder sogar allen Punkten aus der Liste identifizieren. Das ist nicht schlimm! Ich habe in meiner Laufbahn mit über 5000 (teilweise angehenden) Führungskräften zusammengearbeitet und nur die allerwenigsten davon hatten keinerlei Probleme nach dem Schritt vom Mitarbeiter zur Führungskraft.

Das liegt oftmals auch gar nicht so sehr an den Persönlichkeiten der neuen Leader, sondern vielmehr an der Tatsache, dass Unternehmen leider selten für eine gebührende Vorbereitung von neuen Führungskräften sorgen. Oft werden diese ins kalte Wasser geschmissen und mit ihren Problemen alleingelassen. Gleichzeitig ist die Erwartungshaltung meist schon von Beginn an hoch: Ein riesiger Druck, der die schwierige Umstellung noch stressiger macht. Falls Dir das genauso geht: Du bist also nicht allein!

So gelingt Dein Sprung vom Mitarbeiter zur Führungskraft

Genug von Problemen, her mit Lösungen. Damit Dein Sprung vom Kollegen zum Vorgesetzten direkt von Beginn an möglichst positiv verläuft, hast Du eine Reihe von Möglichkeiten:

Mache Dich mit Deiner neuen Rolle vertraut

Damit Du optimal als Führungskraft starten kannst, solltest Du Dir zunächst bewusst machen, was auf Dich zukommt. Du bist nun ein Leader. Dein Fokus ist es, Deine Mitarbeiter zu führen. Fachliche Aufgaben spielen zwar immer noch eine Rolle, aber genauso liegen wichtige Entscheidungen nun bei Dir. So solltest Du die Arbeiten zur konkreten Umsetzung nun Deinen Mitarbeitern überlassen und stattdessen das große Ganze – und vor allem Deine Mitarbeiter selbst – im Blick behalten.

Ich kenne aus Gesprächen sehr gut, dass frische Führungskräfte versuchen, sich über eine fachliche Leistung ein Erfolgserlebnis zu verschaffen und dem Teammitgliedern zu zeigen, dass sie sich dafür “nicht zu schade sind”. Davon rate ich ab, denn das ist nun gar nicht mehr von Dir gefordert und nimmt im Gegenteil Deinem Team oft die Möglichkeit, sich zu beweisen.

Suche das Gespräch mit Deinem Chef

Sprich mit Deinem eigenen Vorgesetzten offen darüber, welche Erwartung er oder sie an Dich hat. Wie ist seine/ihre Sicht auf Deine Rolle? Gibt es KPIs, die Du erfüllen musst und wenn ja, welche? Am Ende solltet ihr beide ein gemeinsames Verständnis darüber haben, was von Dir gefordert ist – am besten zumindest in Eckpunkten schriftlich festgehalten.

In regelmäßigen Abständen solltet ihr euch dann gerade zu Beginn Deiner neuen Tätigkeit dafür Zeit nehmen, über Deine Situation zu reflektieren und eventuell Aufgaben und Kompetenzen anders zu verteilen.

Ein ordentlicher Kick-Off

Einen ehemaligen Kollegen nun als Vorgesetzten „vor der Nase“ zu haben ist auch für Deine Mitarbeiter nicht immer einfach – auch wenn sie Dir eigentlich wohlgesonnen sind. Hier kannst Du mit einem Kick-Off-Meeting gleich von Beginn an sehr viel Vertrauen gewinnen. Kommuniziere klar, um was es geht, was Deine Aufgaben und Kompetenzen sind und was Du von Deinem Team erwartest. Sprich auch gerne mit Deinem Team darüber, wie Du Dir Deinen Führungsstil vorstellst. Gleichzeitig hast Du die Chance, Deinem Team Raum zu lassen für ihre Fragen, Sorgen und Wünsche.

Lass Dich hierbei auch von Deinem Chef unterstützen, denn dieser verleiht Dir schließlich die Autorität, Deine Mitarbeiter zu führen. Er sollte zwar nicht – oder nur am Anfang – bei Deinem Teammeeting dabei sein, aber im Vorhinein einmal dem gesamten Team erklärt haben, dass Du nun ihr Vorgesetzter bist. Bitte Deine Vorgesetzten außerdem, andere Stakeholder innerhalb und außerhalb des Unternehmens (andere Abteilungen, Lieferanten, etc.) über Deine neue Rolle zu informieren.

Sprich offen und ehrlich mit Deinen Mitarbeitern

Mit diesem Punkt tun sich die meisten schwer. Gerade dann, wenn Du mit Deinen Kollegen einen sehr freundschaftlichen Umgang gepflegt hast, ist es wichtig, offen über eure neue Rollenverteilung zu sprechen. Nimm dabei kein Blatt vor den Mund:

„Ich weiß, wir sind gut befreundet – und an diesen Freundschaften liegt mir auch viel! Gleichzeitig glaube ich, dass meine neue Rolle unsere Zusammenarbeit und auch unsere Freundschaft vielleicht verändern wird. Lasst uns damit bitte offen umgehen. Und wenn ihr auch mal ohne mich ein Bier trinken wollt, kann ich das nachvollziehen.“

Bei all dem ist nicht nur entscheidend, „was“ du sagst, sondern vor allem „wie“. Deine Haltung und Dein Selbstverständnis werden durchscheinen.

Vernetze dich mit Führungskräften innerhalb und außerhalb der Firma

Kontakte sind unglaublich hilfreich – nicht nur im Berufsleben. Vernetze Dich innerhalb Deines Unternehmens mit gleichrangigen Führungskräften. Diese können Dir dabei helfen, mit Deiner neuen Rolle klarzukommen. Es ist gut, andere “gute Freunde” und Helfer zu haben, wenn es mit Deinem neuen Team mal zwischenzeitlich kriselt. Außerdem stellst Du so sicher, dass Du einen guten Draht zu den anderen wichtigen Schaltstellen im Unternehmen behältst.

Baue aber gleichzeitig auch Verbindungen zu Führungskräften von anderen Unternehmen auf. Der Austausch von Wissen und Erfahrungen ist ebenso wie ehrliches Feedback für Deine Entscheidungen super wertvoll. Manchmal tut es auch einfach gut, sich bei Gleichgesinnten den Frust von der Seele zu reden.

Mehr Infos, Vorträge und individuelles Coaching für angehende Führungskräfte

Ich hoffe Du kannst etwas auf der Reise vom Mitarbeiter zur Führungskraft für Dich mitnehmen. Meine Erfahrung baut auf langjähriger Arbeit mit Menschen auf, die sich beruflich weiterentwickeln möchten und nicht selten gerade selbst in die Welt des Leadership gestartet sind.

Um Menschen wie Dir auf dem Weg zu helfen, biete ich umfangreiche Coachings und Vorträge an. In meiner Firma Maxeiner & Nagel gibt es dabei außerdem umfangreiche Fortbildungen für angehende Führungskräfte! Wenn Du noch mehr erfahren möchtest oder eine ganz individuelle Beratung suchst, dann schreib mir gerne hier.