10 Wege professionell aufzutreten

Klassische Situation: 
Du möchtest… 

  • den Kunden davon überzeugen, dass er bei Dir kauft  
  • in Meetings zeigen, was Du kannst und ernst genommen werden 
  • im Vorstellungsgespräch einen super Eindruck machen und den Job bekommen 
  • in Deiner Firma für Deine Leistung und Expertise anerkannt werden 

Viele der Talents und Führungskräfte, die wir in den letzten Jahren aus Unternehmen des Mittelstands und Konzernen begleiten durften, hatten sich hauptsächlich ein Ziel gesetzt: Sich und ihre Leistungen besser zu verkaufen und professionell aufzutreten. Sie möchten (oft zurecht) mehr Anerkennung für ihr Engagement. Das zeigt sich dann schnell finanziell, aber auch mit beruflichen Chancen oder neuen Freiheiten oder Möglichkeiten. 

Dabei willst Du sicherlich nicht einfach nur „sichtbarer“ werden, sondern dabei auch professionell zu wirken. 

Was in einer Situation per se angemessen ist, ist natürlich schwer zu sagen. 

10 Wege, wie Du professionell auftreten kannst: 

Diese Tipps gibt es zu beachten

1. Sei loyal 

Sprich nicht schlecht über Dein Unternehmen, Deine Kollegen oder Deinen Kunden.

Verrate keine Interna – auch nicht die, des früheren Arbeitgebers, den Du nicht mehr mochtest. Mach auch die Produkte Deines Unternehmens nicht schlecht. 

Setze Dich im Gegenzug für die Interessen Deines Arbeitgebers, Deines Teams oder Deines Kunden ein.

Sollte Kritik unumgänglich und angebracht sein, gehe damit maßvoll um und zeige Dich lösungsorientiert und zukunftsgewandt und nörgle nicht über Begebenheiten der Vergangenheit. 

2. Nimm Rücksicht 

Lass andere zu Wort kommen, lass sie ausreden, erkundige Dich nach ihrem Befinden.

Hilf anderen, sich wohl- und wertgeschätzt zu fühlen, damit ihr in einer guten Atmosphäre zusammenarbeiten könnt.

3. Zeige Selbstvertrauen… 

Natürlich mögen wir keine ständige Selbstbeweihräucherung.

Du musst also nicht dauernd erzählen, wie toll Du bist, aber es lohnt sich, Selbstsicherheit auszustrahlen.

Das machst Du beispielsweise, in dem Du wenig Weichmacher verwendest („vielleicht“, „ich glaube“, „ähh“, „ich kenne mich da nicht so aus…“), sondern klare Statements setzt. 

Indem Du Deinem Gegenüber öfter mal in die Augen schaust (statt dauernd auf den Fußboden), in dem Du Rückfragen stellst und einen Dialog ermöglichst (anstatt sich nur ausfragen zu lassen wie ein Schüler).

Und indem Du souverän und fest auf dem Stuhl sitzt – anstatt wippend und auf der Stuhlkante… 

4. …aber gib auch Fehler zu 

Wer professionell ist, kann auch selbstreflektiert und -kritisch sein.

Gib also gerne auch einen Fehler zu und erläutere, wie Du damit umgehen willst oder was Du daraus gelernt hast. 

5. Zeige Dich souverän 

Wer souverän ist, kann mit den widrigsten Rahmenbedingungen und Emotionen anderer umgehen, beschwert sich nicht dauernd, sondern entwickelt einen Plan und Zuversicht, mit dem er/sie dann weitermacht.

Er/sie macht Vorschläge zu Verfahrensweisen, nächsten Schritten, schlägt, wo sinnvoll, auch mal Pausen vor. 

Statt Sackgassen sieht er/sie immer ein bis drei Möglichkeiten, wie es weitergeht, oder zieht einen weiteren Experten hinzu, der das Problem löst. 

Emotionalität ist für ihn/sie keine Gefahr. Im Gegenteil: Er/sie kann Emotionen zeigen und auch benennen – nur bitte keine Extreme wie heilloses Schluchzen oder überspannte Euphorie. 

Wichtig: Du musst nicht „kalt“ sein, um souverän zu wirken. „Menschlichkeit“ punktet oft mehr als Abgebrühtheit. 

6. Sei und zeige Dich vorbereitet 

Sprich die Menschen möglichst früh mit ihrem Namen an, benenne selbst, warum Du „hier“ bist und welches Ziel das Treffen hat.

Du hast die notwendigen Zahlen, Daten, Fakten mitgebracht? Präsentiere sie Deinem Gegenüber auch gerne, bevor er/sie danach fragt.

Und am besten ist, Du präsentierst Deinem Gegenüber noch einen Vorschlag über die heutige Vorgehensweise – und kümmerst Dich dann darum, dass ihr immer wieder zielorientiert auf diesem Pfad zum Erfolg kommt. 

7. Sei Pünktlich 

Es mag eine Altherrenweisheit sein, und trotzdem ist Pünktlichkeit eine Tugend, die von vielen als professionell geschätzt wird.

Genauso professionell kann es sein, wenn Du bei einer vermuteten Verspätung im Vorfeld Bescheid gibst, warum es zu Verzögerungen kommt, wann Du kommen wirst – und Dich für die Verspätung entschuldigst. 

8. Zielorientiert – dem Zuhörer keine Zeit kosten 

Ein bisschen Smalltalk ist das eine – aber wenn der Handwerker zwanzig Minuten im Türrahmen über Fußball redet, kann das für Auftraggeber nervig bis ärgerlich sein. 

Nutze die Zeit Deines Gegenübers effektiv, fühle Wertschätzung und Respekt für seine Zeit und seine Aufmerksamkeit Dir gegenüber und biete ihm einen hohen Mehrwert.

Bei der Frage, wie viel Smalltalk dazu zum Start angemessen ist, hilft Dir vermutlich Dein Bauchgefühl.

Beobachte Dein Gegenüber, ob er mit voller Energie dabei mitmacht und „einen drauf setzt“ – oder ob er schon nervös in Richtung des Projektplans schielt. 

9. Verbreite keine schlechte Stimmung 

Geteiltes Leid ist halbes Leid? Möglicherweise, aber für professionelles Auftreten wenig zu empfehlen.

Sich über das Wetter, die Politik, die bisherige Zusammenarbeit oder Wettbewerber aufzuregen, zu jammern und zu klagen und damit die Laune des Gegenübers runterzuziehen, ist keine gute Idee.

Gute Stimmung, Zuversicht und freudvolles Arbeiten wird hingegen eher einem Profi zugeschrieben. 

Solltest Du tatsächlich gerade demotiviert, gefrustet, überfordert sein, dann suche Dir einen Ort, an dem Du das rauslassen und bearbeiten kannst – z. B. in Coachings, Ausbildungen – oder beim Feierabendspaziergang mit einem Kumpel.

Du solltest eben nicht nur so „tun als ob“, sondern Dich gut um Dich kümmern, damit Du das Positive auch ganz natürlich ausstrahlst.

10. Kleider machen Leute 

Was in einer Profession als „angemessene“ Kleidung gilt, ist sehr unterschiedlich.

Sicherlich darfst Du ein eigenes Statement setzen und Deinen Stil entwickeln. Wenn Du allerdings erstmals als Profi anerkannt werden willst, solltest Du Dich kleiden, wie es sich für Deine Rolle, Deinen Stand, Deine Berufswelt gehört. 

Ob ausgefallen oder klassisch: Es zählt nicht nur, was Du anhast, sondern, wie es sitzt, ob es gebügelt und geputzt ist, ob die Brille dazu passt (und sauber ist). 

Das mag alles sehr oberflächlich klingen, aber leider sind viele Menschen das auch im ersten Eindruck:

Der erste Eindruck, den Du hinterlässt entscheidet, in welche Schublade Dich Dein Gegenüber steckt: Profi oder Möchtegern.