Tipps für Lösungsorientiertes Arbeiten

 

Lösungen finden, statt über Probleme zu jammern

  • „Wie soll ich das hinkriegen? Ich schaffe das nicht.“
  • „Wir haben das schon so oft probiert.“
  • „Die Marketingabteilung ist schuld!“
  • „Da kann man nichts machen!“ 

Kennst Du diese Sprüche? Du arbeitest an einer Lösung für ein bestimmtes Problem, doch die Kollegen sind viel mehr darauf fixiert, über das Problem nachzudenken oder zu lamentieren.

Das ist genau, wie lösungsorientiertes Arbeiten nicht funktioniert. Denn hier steht nicht das Problem im Vordergrund, sondern – wie der Name schon sagt – die Lösung. Was genau das bedeutet und wie Du lösungsorientiertes Arbeiten auch in Dein Leben einbinden kannst, zeige ich Dir im Folgenden:

Was bedeutet lösungsorientiertes Arbeiten?

Beginnen wir zunächst mit einer Erklärung des Begriffs „lösungsorientiertes Arbeiten“. Diese Wortkombination ist mehr als eine deskriptive Beschreibung einer subjektiv als lösungsorientiert empfunden Arbeitsweise und beschreibt ein bestimmtes System und Mindset, Probleme möglichst effektiv zu lösen.

Diese Methodik basiert im Grunde auf den Ideen von Steve de Shazer, der darauf aufbauend die Lösungsfokussierte Kurzzeittherapie entwickelt hat.

Die Grundidee dahinter ist folgender Spruch: „Der Lösung ist egal, wo das Problem herkommt.“

Genau deshalb ignoriert man beim lösungsorientierten Arbeiten auch die Problemanalyse, es wird nicht hinterfragt. Ja, tatsächlich! Problemanalyse ist nicht erlaubt und hält nur auf! Alle Gründe und Hindernisse werden komplett ausgeblendet, stattdessen fokussieren wir uns ausschließlich auf die Lösungen.

Dazu gibt es bestimmte Techniken, auf die ich gleich noch genauer eingehe. Fürs erste musst Du nur wissen: Die Gründe des Problems rücken komplett in den Hintergrund, wir möchten uns ausschließlich mit Lösungen beschäftigen.

Lösungsorientiertes Denken vs. Problemorientiertes Denken

Mal ehrlich: Bist Du (nach dieser Definition) wirklich lösungsorientiert? 

Glaube mir: Alle, die ich in den letzten Jahren – egal ob im Seminarraum, im Einzelcoaching oder auf der Bühne – erlebt habe, sagen von sich: „Ich bin lösungsorientiert.“ Sie sagen es von sich, sie heben die Hand, sie sind komplett davon überzeugt.  

Aber wenn ich sie nach ihrer bisherigen Problembewältigung frage, antworten sie meist mit Problem-Analyse. Sie sagen: „Ich habe mir angeschaut, was das so schwierig macht. Ich weiß jetzt genauer, was das Problem ist und wo es herkommt.“ (Spielarten davon sind: „Ich habe den Schuldigen gefunden.“ „Es fehlt uns einfach an Ressourcen.“ Oder: „Das kommt aus meiner Kindheit.“) 
Und zack… weg sind wir von der „wahren“ Lösungsorientierung. 

Klar, viele sind vielleicht „an einer Lösung interessiert“, aber im Prozess der Problemlösung eigentlich Problem-fokussiert und gefangen, ohne es zu bemerken – und kommen damit oftmals nur schleppend oder gar nicht weiter.

Die Tücken der Problemanalyse

Sind wir mit einem Problem konfrontiert, legt uns unser Gehirn gerne Steine in den Weg, die ein lösungsorientiertes Arbeiten erschweren. Wir Menschen haben die Tendenz, uns eher mit Problemen und ihren Auswirkungen als mit Lösungen zu beschäftigen, da sie oftmals viel konkreter und näher liegen, während Lösungen für das Gehirn neu sind und erst noch entwickelt werden müssen.

Die Beschäftigung mit dem Problem kann jedoch einige Nachteile haben:

  1. Problemanalyse führt zwar auch zu Lösungsansätzen, aber meistens immer wieder zu denselben. Funktionieren diese nicht, kommt Frust auf. 
  2. Problemtalk verursachen oft negative Emotionen: Gründe und die Suche nach Schuldigen machen vielleicht traurig, wütend, ohnmächtig. Unsere mentalen Kapazitäten, insbesondere was unsere Kreativität und unsere Fähigkeit des strategischen Denkens angeht, schwinden. Dabei ist es gerade jetzt wichtig, kreativ zu sein und intelligente neue Lösungen zu erarbeiten, in ganz anderen Bereichen nach Optionen zu schauen und neue Verknüpfungen aufzubauen. Dazu brauchen wir alle mentale Power, die wir haben.
  3. Time is… money (?), aber zumindest Deine Lebenszeit. Nur weil wir 10 Gründe für das Problem gesammelt haben, haben wir noch lange keine Lösung. Wozu also?

Für jede Situation den richtigen Ansatz wählen

Ich möchte damit die Problemanalyse nicht verteufeln. Sie hat an manchen Stellen ihre Berechtigung und kann in einigen Fällen sogar sehr konstruktiv sein. Ich denke hier vor allem an abstrakte und weitreichende Fragen, die insbesondere unsere Gefühle betreffen, wie zum Beispiel: „Warum fühle ich mich ständig so unglücklich?“ oder „Wieso fühle ich mich mit meinem Partner/meiner Partnerin nicht mehr wohl?“

In einem solchen Fall kann es wichtig und interessant sein, auf die Gründe zu schauen. Sich und die Gefühle anderer besser zu verstehen, kann für die Zukunft sehr hilfreich sein. Doch wenn es dann doch nur zu langen Streitigkeiten, unschöner Vergangenheitsbewältigung und „Wer hat angefangen?“ führt, ist auch hier die lösungsorientierte Methode sehr erfolgsversprechend.

Denn das Mindset heißt: Schau nach vorne auf das, was Du brauchst. Das kann man leichter austauschen und verabreden als über Vergangenes zu lamentieren.

In den allermeisten konkreten Alltagssituationen sieht es jedoch anders aus. Du musst sicherlich nicht erst ein Gefühlstagebuch schreiben, um auf Probleme wie einen kaputten Bürodrucker, den Ausfall eines wichtigen Mitarbeiters oder die seit Wochen sinkenden Umsatzzahlen zu reagieren. Im Gegenteil würde es der Lösung – wie oben beschrieben – wohl eher im Wege stehen.

Mit cleveren Fragen lösungsorientiert arbeiten

Lösungsorientiert zu arbeiten erfordert die richtige Technik und Übung, daher verliere bitte nicht den Mut, wenn es am Anfang nicht auf Anhieb klappt.

Ich bringe Dir diese Technik auch gerne im Coaching, bei Vorträgen oder Seminaren näher, wende Dich dafür gerne direkt an mich.

Gerne kannst Du jetzt schon etwas für Dich im Alltag mitnehmen. Ein sehr hilfreiches Tool, das beim lösungsorientierten Arbeiten hilft, ist das Stellen der richtigen Fragen. Was dabei die „richtige“ Frage ist, lässt sich jedoch am Anfang nicht vorhersehen. Fange also gerne an, damit zu experimentieren:

Beim lösungsorientierten Denken und Arbeiten lernt man Fragen zu stellen, die uns dazu zwingen, „outside of the box“ zu denken. Es gibt dafür mehrere Arten von Fragen, die ich Dir kurz mit Beispielen aufliste:

  • Ressourcenfragen
    („Wer aus Deinem Netzwerk kann Dir helfen?“, „Welche Deiner Stärken helfen Dir in der aktuellen Situation besonders?“, „Wie viel Budget brauchst Du, um…?“)
  • Paradoxe Fragen
    („Was muss ich für Dich tun, um das Problem noch zu verschlimmern?“)
  • Skalenfragen
    („Wie viel Prozent Deiner Arbeitszeit geht gerade auf die Materialbeschaffung mit Lieferant X drauf – und durch welche kleine Maßnahme könnte man den Prozentsatz zumindest geringfügig senken?“)
  •  Wunderfragen
    („Was müsste passieren, damit sich das Problem in Luft auflöst?“)
  •  Fragen zum Perspektivwechsel
    („Wie würde Deine Großmutter/Chefin/Steuerberaterin/etc. das Problem lösen?“)
  •  Kleine-Schritt-nach-vorn-Fragen
    („Welche Maßnahme könnte uns zumindest ein bisschen Puffer verschaffen?“)

Du siehst, teilweise führen die Fragen in eine völlig neue, unvorhersehbare Richtung und genau darin liegt die Stärke dieses Ansatzes. Wenn Du möchtest, kannst Du so ein ernstes Problem gar komplett ad absurdum führen und auch das hat einen handfesten Vorteil: Du kannst drüber lachen. Das löst zumindest Verspannung und schafft in unserem Kopf neue Ressourcen für bessere – erraten – Lösungen.

Werde auch Du ein neuer Held, ein echter Gestalter, der oder die in Lösungen denkt und unsere Zukunft formt. 

Egal in welcher Rolle Du beruflich oder privat derzeit bist:
Wenn Du immer wieder Impulse zu lösungsorientiertem Denken und Motivation haben möchtest, dann lass uns doch auf LinkedIn vernetzen. Ich freue mich, Dich in meinem Netzwerk von Gestaltern begrüßen zu können.

Hilf anderen zu einem lösungsorientierten Mindset

Tja, und manchmal ist man mit dem neuartigen Denken möglicherweise einsam. Hast Du das Gefühl, manchmal gegen Windmühlen zu kämpfen und wäre es cool, wenn Deine Führungskräfte und Kollegen auch ein lösungsorientiertes Mindset hätten? Dann sprecht mich hier gerne auf ein Speaking an. Ob auf einer Weihnachtsfeier oder einer Strategietagung: Das lösungsorientierte Mindset kann Euer ganzes Unternehmen beflügeln.

Dir persönlich empfehle ich sehr, Dich immer weiter fortzubilden um Dir selbst immer mehr Perspektiven zu ermöglichen. Im Podcast oder in Seminaren entdeckst Du neuartige Lösungsoptionen - auch aus anderen Bereichen. Falls Du oder Dein Unternehmen bei der Auswahl an Trainings Unterstützung brauchen, schreibe mir gerne eine Nachricht.